die AfD Hessen will vom 6. bis zum 8. September 2024 ihren Landesparteitag in Hofheim am Taunus in der Stadthalle abhalten. Mit vielfältigen Aktionen setzen wir an diesem Wochenende ein Zeichen für Menschenrechte, Solidarität und Demokratie und gegen Rechtsextremismus und Rassismus.
Auftakt ist eine Menschenkette an der Stadthalle Freitag, 6. September 2024, 18 Uhr, Chinonplatz.
Am Samstag, 7. September startet um 9 Uhr eine Demonstration durch die Innenstadt, vorbei am Tagungsort der AfD hin zum Fest der Demokratie. Start: 9 Uhr Am Ambetbrunnen (gegenüber Busbahnhof).
Auf dem Kellereiplatz präsentiert die Hofheimer Zivilgesellschaft ein Fest der Demokratie Samstag, 7. September, 11 bis 19 Uhr: Kultur, Kinderprogramm und Kulinarisches. Podiumsgespräche.
Unter anderem treten auf: – Omas gegen Rechts mit Chor und Theater – MTS – Schulband – Happy Voices – der Popchor des MGV FrohsinnDiedenbergen – 4zkb deutschsprachiger Rock-Pop-Punk aus Limburg an der Lahn – dadefür, Deutschrock aus Frankfurt – Sud aus Frankfurt – Kindertanzgruppe „Sternchen“ aus Flörsheim – Duo Tobi und Vanessa
Gesprächsrunden: »Erwachsen werden in Zeiten des Rechtsrucks – junge Perspektiven» | »Zusammen gegen Diskriminierung – Betroffene unterstützen« | »Rassismus bekämpfen, das Recht auf Migration und Asyl verteidigen«
Samstag, 8 bis 19 Uhr steht eine Proteskundgebung vor der Stadthalle Sonntag ab 9 Uhr halten wir Mahnwache vor der Stadthalle Chinonplatz, 65719 Hofheim, mit lautem und buntem Protest.
Bündnis MTK gegen rechts, https://mtk-gegen-rechts.de
Studie zum Kalmenhof von Christoph Schneider erschienen – Buchvorstellung/Vortrag am 3. September 19:30, 2024 in Idstein
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freundinnen und Freunde des Vereins „Gedenkort Kalmenhof e.V.“,
wir freuen uns sehr, dass die von Christoph Schneider (Frankfurt) verfasste Studie zum Kalmenhof nun als gedrucktes Buch vorliegt.
Unter dem Titel „Der Kalmenhof in Idstein NS-„Euthanasie“ und ihre Nachgeschichte“ ist die Publikation im August 2024 im Fachverlag Brill Schöningh in der Schriftenreihe des LWV Hessen/Gedenkstätte Hadamar erschienen.
Zur Information vorab der Auszug aus dem Klappentext:
An der hessischen Heilerziehungsanstalt Kalmenhof lassen sich zahlreiche Formen der NS-„Euthanasie“-Verbrechen studieren. Die Einrichtung war nicht nur als „Zwischenanstalt“ für die Tötungsanstalt Hadamar in die „Aktion T4“ eingebunden. Ende 1941 wurde zudem eine „Kinderfachabteilung“ eingerichtet, in der Kinder und Jugendliche ermordet wurden. Darüber hinaus wurden während der gesamten Kriegszeit Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Medikamenten und durch gezielte Mangelernährung getötet. Tatort war fast immer das anstaltseigene Krankenhaus. Ab den 1970er Jahren wurde das Gebäude als kinder- und jugendpsychiatrische Einrichtung genutzt, bis es schließlich leer stand. Als es 2016 verkauft werden sollte, wurden Proteste laut. Im Zuge neuer Forschungen steht nun nicht nur die NS-Geschichte zur Diskussion, sondern auch die Haltung zur Tat und zu den Tatbeteiligten in der Nachkriegszeit und der Umgang mit den Gräbern der über 700 Ermordeten des Kalmenhofs.
Der Verein „Gedenkort Kalmenhof e.V.“ lädt Sie zu Buchvorstellung und Vortrag mit dem Autor ins Idsteiner Gerberhaus recht herzlich ein.
Die Buchvorstellung findet am
Dienstag, 3. September 2024 um 19.30 Uhr im Gerberhaus, Löherplatz 11 in 65510 Idstein statt.
Vor Ort besteht die Möglichkeit, diese und weitere Publikationen von Christoph Schneider zu erwerben.
Für den Verein „Gedenkort Kalmenhof e.V.“ freuen wir uns sehr, Sie am 3. September 2024 im Gerberhaus in Idstein begrüßen zu können
Seitens der NATO ist geplant, den US-Standort Wiesbaden schrittweise auszubauen. Die US Garnison in Wiesbaden hat derzeit 21000 Angehörige, davon 5000 Soldaten.
Die seit Ende 2022 bestehende Einheit Security Assistance Group Ukraine soll zu einem NATO-Hauptquartier mit dem Namen NATO Security Assistance and Training for Ukraine ausgebaut und um 400 zusätzliche Militärs verstärkt werden.
Ab 2026 sollen in Deutschland neue US-Marschflugkörper Tomahawks und SM-6 sowie Hyperschallraketen Dark Eagle stationiert werden, die teilweise auch mit nuklearen Sprengkörpern bestückt werden können. Alle diese Systeme können Ziele in Russland erreichen.
Die seit Ende 2021 in Wiesbaden stationierte Multi-Domain Task Force (MDTF) würde zur Einsatzzentrale der neuartigen Marschflugkörper.
Das ebenfalls seit Ende 2021 vorhandene (bzw. reaktivierte) 56th Artillery Command im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel ist als Kommandozentrale der Dark Eagle vorgesehen und als Teil der MDTF auch für die geplanten Tomahawks und SM-6 zuständig.
Diese Maßnahmen dienen nicht unserer Sicherheit, sondern als Brandbeschleuniger. Der US-Standort Wiesbaden-Erbenheim wird damit zur Zielscheibe von kriegerischen Gegenschlägen – auch mit Atomwaffen. Davon wäre nicht nur das gesamte Stadtgebiet von Wiesbaden betroffen, sondern dieses wäre Teil eines nuklearen Infernos, mit dem die Existenz der gesamten Menschheit in den Abgrund gerissen werden kann.
wir rufen deshalb auf zur Demonstration und Kundgebung in Wiesbaden / Mainz-Kastel mit folgenden Forderungen:
keinen weiteren Ausbau der Kriegsführungszentralen in Wiesbaden-Erbenheim und Mainz-Kastel
keine neuen nuklearfähigen Raketensysteme auf deutschen Boden
ein Ende des Rüstungswahnsinns und der militärischen Eskalation in Europa
Die AfD steht in besonderer Form für Rassismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit, Antisemitismus und Leugnung der Verbrechen des Nationalsozialismus. Faschistische Positionen werden offen vertreten. Ihre Positionen zu sozialen und ökologischen Fragen sind existenzbedrohend. Die AfD greift das Prinzip der Menschenwürde frontal an. Doch sie ist nur die Spitze des Eisbergs. Die menschenfeindlichen Positionen der AfD sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Fast alle etablierten Parteien bedienen sich inzwischen der Impulse, die von rechts außen geliefert werden.
Die Übernahme totalitär-rechter Parolen aus populistischen Gründen, zum eigenen Machterhalt, oder in der irrigen Annahme damit die Stimmen der AfD zurückgewinnen zu können, hat fatale Folgen: Sie führt zur gesellschaftlichen Verfestigung dieser menschenverachtenden Ideen und mündet in menschenfeindliche Entscheidungen. Die Folge ist eine klar erkennbare Beschädigung demokratischer Prinzipien, von Menschenrechten und sozialer Sicherung.
Faschismus, Nationalismus und Rassismus sind abzulehnen und zu bekämpfen. Ausgrenzung und Entwertung anderer Menschen darf niemals die Antwort auf die sich zuspitzende gesellschaftliche Situation sein.
Klimakatastrophe, Verarmung, Totalitarismus und Kriege bekämpfen – nicht die Betroffenen. Deshalb und weil Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg direkt vor der Tür stehen, rufen wir auf zur breiten Beteiligung an der
Demonstration am 24.August 2024, 16 Uhr Hauptbahnhof Wiesbaden
Unterstützer:innen:
VVN-BdA Hessen (Vereinigung der verfolgten des Naziregimes. Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Landesvereinigung Hessen)
Sozialistische Jugend – Die Falken Wiesbaden
Schlachthof Wiesbaden
Rheinhessen Nazifrei
OAT Wiesbaden – Offenes Antifa Treffen Wiesbaden
Main-Taunus – Deine Stimme gegen Rechts
Kolibri-Kollektiv Mainz/Wiesbaden
Infoladen Wiesbaden
Fridays for Future – Wiesbaden
Fridays for Future – Frankfurt am Main
Flüchtlingsrat Wiesbaden
Feminismus oder Schlägerei Wiesbaden
FAU (Freie Arbeiter*innen Union) Frankfurt am Main
Über 200 Demonstranten gingen Ende April in Schmitten für Demokratie und Toleranz auf die Straße.
„Wir sind bunt + stolz auf die Demokratie in unserem Land – Nie wieder ist jetzt“, „Menschenrechte – keine rechten Menschen“, „Für Toleranz“, „Hinsehen, aufstehen, Demokratie verteidigen“, so lauteten einige Botschaften derer, die am Samstag in Schmitten für Demokratie und Toleranz auf die Straße gingen. Vom Schwimmbad- Parkplatz machten sich zunächst 130 Demonstranten auf zum Kundgebungsort am Parkplatz an der Kanonenstraße. Nach Schätzung von Dr. Irene Hubertz (Grüne) vom Schmittener Aktionsbündnis waren es bei der Kundgebung dann etwa 250 Teilnehmer.
Versammlungsleiter Stephan Küthe vom SPD-Ortsverband stellte kurz die Akteure und Unterstützer des erst Mitte Februar gegründeten Aktionsbündnisses vor. Getragen werde das Bündnis von allen de- mokratischen Fraktionen der Schmittener Gemeindevertretung, von Gewerkschaften,Kirchengemeinden, Vereinen und Unternehmen. Ihrem Aufruf zur friedlichen Demonstration waren nicht nur Schmittener gefolgt, sondern aus dem ganzen Usinger Land Menschen, die Demokratie und Freiheit in Gefahr sehen und sich gegen Rassismus, Hass und Populismus positionieren. Als Erstes wandte sich Schmittens Bürgermeistern Julia Krügers (CDU) an die Demonstranten. Jeder sechste Schmittener habe eine nicht deutsche Staatsangehörigkeit. „Haben wir damit ein Problem? Nein“,rief sie in die Menge. In den sozialen Medien tummelten sich viele Gegner der Demokratie. „Diese versuchen, auf komplexe Probleme einfache Antworten zu geben Diese gibt es nicht, erst recht nicht mit markigen Worten, die an eine ganz dunkle Zeit in Deutschland erinnern“, sagte sie unter Applaus. „Gegenüber den Feinden der Demokratie sind wir nicht intolerant, sondern konsequent.“ Hubertz, Fraktionsvorsitzende der Grünen sprach sich gegen jegliche Form von Populismus aus. Demokratie sei niemals einfach, aber eine der besten Lösungen. Demokratie bedeute auch, andere Meinungen auszuhalten. Und sie forderte: „Wir müssen die Sorgen der Menschen, die hinter undemokratischen Meinungen stehen, ernst nehmen.“Sie erinnerte an 1933, als demokratisch gewählte Kräfte später ihre menschenfeindlichen Ideen in die Tat umsetzten. „Wir haben genug von Hass und Hetze und wollen friedlich in unserer vielfältigen Gesellschaft zusammenleben.“
Wie Rainer Pietschmann vom Vorstand der Schmittener b-now den Demokraten deutlich machte, geht es darum,die beste vorhandene Gesellschaftsform zu verteidigen. Wichtig sei es, die plan-voll handelnden Menschen mit ihren Umsturzstrategien zu durchschauen, um dann dagegen Stellung zu beziehen und Zuversicht zu verbreiten. „Die Mehrheit sind wir, zeigen wir, dass wir die Zukunft gestalten können und wollen“, meinte er unter Applaus. SPD-Landtagsabgeordnete Elke Barth ist überzeugt: „Drohende Diktaturen lassen sich nur bekämpfen, bevor sie die Macht übernommen haben.“ Rechtspopulisten, die Angst schürten und Verunsicherung schafften, dürfe man keine Chance geben.
DGB-Kreisvorsitzender Dietmar Mohr zog Parallelen zwischen dem Treffen von Neonazis, AfD-Mitgliedern und anderen Antidemokraten in Potsdam und der Besprechung 1942 am Wannsee und sagte mit Blick in die Geschichte und auf das Schicksal der Juden, Andersdenkender und Euthanasieopfer: „Aufstehen gegen rechtsextremes Gedankengut ist jetzt, nie wieder ist jetzt und der Taunus ist bunt.“ Er begrüßte es, dass mit den vielen Demonstrationen ein Ruck durch die Gesellschaft gehe. Friedrichsdorfs FDP-Stadträtin Evelyn Haindl-Mehlhorn sprach sich nicht zuletzt im Hinblick auf die anstehende Europawahl für eine streitbare Demokratie aus. Musikalisch wurde die Kundgebung begleitet von Gitarrist und Sänger Manfred Klink. (evk)