Infame Verleumdungen des CDU-Kreisvorsitzenden Willsch zeigen, wes’ Geistes Kind er ist

22. Juli 2020

“Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen”, kommentiert Wolfgang Weis, Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Taunus der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, eine peinliche Wortmeldung des CDU-Kreisvorsitzenden Klaus-Peter Willsch (Rheingau-Taunus).

Willsch versucht, die VVN-BdA Taunus mit dreister Geschichtsklitterung und Falschbehauptungen zu diffamieren. “Die VVN wurde 1947 auch von Christen und Mitgliedern der CDU gegründet”, stellt Wolfgang Weis richtig. “Mitglieder der VVN waren an der Erarbeitung des Grundgesetzes sowie der hessischen Landesverfassung beteiligt.” Das Grundgesetz sei Ausdruck des antifaschistischen Konsens nach 1945, die Wurzeln des Faschismus zu vernichten.

“Der Faschismus kam in Deutschland an die Macht, weil gerade die Mitte der Gesellschaft nicht in der Lage war, dessen Gefährlichkeit zu erkennen, und weil demokratische Parteien und die Arbeiterbewegung sich im Kampf gegen die Nazis nicht einig waren”, erläutert Weis.

“In den 1980er Jahren war Willsch Vorsitzender der Jungen Union Rheingau-Taunus und versuchte, zusammen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Benno Erhard eine Organisation zur Unterwanderung der CDU von rechts aufzuziehen”, erinnert sich Wolfgang Weis. “Schließlich musste der spätere Verteidigungsminister Franz Josef Jung geschickt werden, um diese rechte Gruppierung aufzulösen.”

Hass, Antisemitismus und Rassismus könnten nur abgewehrt werden, wenn alle Demokraten gemeinsam dagegen vorgingen, so der Vorstand der VVN-BdA Taunus. Wer, wie Willsch, meine, Menschen und Organisationen des demokratischen Spektrums ausgrenzen zu müssen, habe die Lehren der Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer sowie der Opfer des Faschismus schlicht nicht verstanden.

Willsch hatte behauptet, die VVN sei seit ihrer Gründung Teil eines “kommunistischen Netzwerkes”. Wolfgang Weis stellt richtig: “Die VVN wurde von Christen, Juden, Atheisten, Parteilosen und Vertretern von Parteien gegründet, deren Mitglieder von den Nazis verfolgt, eingesperrt und ermordet wurden. Selbstredend gehörten dazu auch Kommunisten – sie waren schließlich die ersten, die von den Nazis verfolgt wurden.” Antikommunismus sehen Historiker als ein Kernmerkmal der faschistischen Ideologie. Thomas Mann, dessen Bücher von den Nazis verbrannt wurden, sah 1944 im Antikommunismus “etwas Abergläubisches und Kindisches […], die Grundtorheit unserer Epoche.”

Nur in einem Punkt habe Willsch in Ansätzen recht, so Weis. “Die VVN wurde tatsächlich von Anfang an von Geheimdiensten beobachtet, diffamiert und verfolgt. Kein Wunder, schließlich gehörten zu den führenden Vertretern des sogenannten Verfassungsschutzes NSDAP-Mitglieder und Offiziere der Wehrmacht und SS.”

“Willsch hätte kaum deutlicher machen können, wie wichtig das antifaschistische Engagement der VVN-BdA im Taunus tatsächlich ist”, so Weis.